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Übergewicht Ursachen von erhöhtem Gewicht – und was dagegen hilft

Übergewicht: Übergewichtige Frau
© Suzanne Tucker / Shutterstock
Übergewicht kann verschiedene Krankheiten begünstigen und geht oft auf zu viel ungesundes Essen und Bewegungsmangel zurück. Hier erfährst du, was hilft.

Was ist Übergewicht?

Man spricht von Übergewicht, wenn das Körpergewicht nicht mehr in einer normalen Relation zur Körpergröße steht. Ob man in einem gesunden Gewichtsbereich liegt, wird durch den sogenannten Body-Mass-Index ("BMI") festgelegt. Übergewicht kann zahlreiche Krankheiten begünstigen – beispielsweise Bluthochdruck oder eine chronische Herzschwäche ("Herzinsuffizienz"). Oft sind eine ungesunde Ernährungsweise und ein Mangel an Bewegung ursächlich.

Gerade in den Industrienationen ist Übergewicht ein großes Problem: Allein in Deutschland sind rund 67 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen übergewichtig, bei Kindern zeichnet sich mit etwa 25 Prozent ein ähnlich alarmierendes Bild ab. Und diese Zahlen steigen seit Jahrzehnten kontinuierlich an. Ebenso wie die der Fettleibigkeit ("Adipositas") – darunter versteht man starkes Übergewicht mit einem BMI ab 30.

Habe ich Übergewicht?

Der wesentliche Faktor für die Frage, ob jemand Übergewicht hat, ist die eigene Körpergröße. Am häufigsten wird dafür der BMI genutzt: Dabei wird das Körpergewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Körpergröße in Quadratmeter berechnet. Die Weltgesundheitsorganisation WHO nutzt folgende Zahlen für die Beurteilung der Ergebnisse:

BMI: 

  • < 18,5 = Untergewicht
  • 18,5 – 24,9 = Normalgewicht
  • 25 – 29,9 = Übergewicht
  • 30 – 34,9 = Adipositas Grad I
  • 35 – 39,9 = Adipositas Grad II
  • > 40 = Adipositas Grad III

Wenn du wissen möchtest, ob dein BMI als gesund gilt, kannst du hier unseren BMI-Rechner dazu verwenden. Dort findest du auch eine genau aufgeschlüsselte Tabelle nach Körpergröße und Gewicht.

Wichtig: Der BMI taugt nur noch begrenzt als Orientierungshilfe bei der Beurteilung, weil er den Körperbau und die Muskelmasse nicht in die Berechnung mit einbezieht. Dadurch können auch sehr muskulöse Menschen als übergewichtig gelten.

Gefährliches Bauchfett

Es gibt verschiedene Körpertypen, die sich darauf beziehen, wo das überschüssige Fett sitzt:

  • Androider Typ / Apfeltyp: Das Fett sitzt vermehrt am Torso, z. B. dem Bauch. Hiervon sind meist Männer betroffen.
  • Gynoider Typ / Birnentyp: Das Fett sitzt vor allem am Gesäß und an den Beinen – meist sind Frauen betroffen.

Das sogenannte viszerale Fett, also das Bauchfett, ist dabei laut Studienergebnissen das Gefährlichste: Es sorgt für ein höheres Risiko für mögliche Folgeerkrankungen wie Diabetes.

Ursachen: Wie entsteht Übergewicht?

Vereinfacht ausgedrückt entsteht Übergewicht, indem man dauerhaft mehr Kalorien aufnimmt, als man verbraucht. Dafür kann es verschiedene Ursachen geben. Dazu zählen:

  • Ernährung: Die naheliegendste Ursache für Übergewicht ist das eigene Essverhalten. Manche Menschen haben ein gestörtes Sättigungsgefühl – das Gehirn signalisiert zu spät, dass genug Nahrung aufgenommen wurde, sodass Betroffene dazu neigen, generell zu viel zu essen. Der zweite Faktor – und die wesentlich häufigere Ursache für Übergewicht – ist die Entscheidung, was wir essen: Es gibt ein Überangebot von zuckerhaltigen Süßigkeiten und Snacks, auch Fast Food kann man kaum aus dem Weg gehen. Wer nicht auf seine Ernährung achtet, riskiert schnell Übergewicht.
  • Bewegung: Ebenfalls einer der häufigsten Auslöser ist zu wenig Bewegung. Die meisten Menschen arbeiten den ganzen Tag im Sitzen, etliche Wege (z. B. zum Einkaufen) werden mit dem Auto zurückgelegt, zuhause sitzt man dann vor dem Fernseher oder dem PC. Diese Lebensweise hat neben einer wahrscheinlichen Gewichtszunahme viele gesundheitliche Nachteile, z. B. erhöht sich auch das Risiko für Herzkreislauferkrankungen.
  • Genetik: Tatsächlich scheinen auch die Gene eine Rolle zu spielen, wenn es um Übergewicht geht. Zum Beispiel haben einige Menschen einen genetisch verringerten Grundumsatz. Dabei handelt es sich um die Energiemenge, die der Körper in Ruhe verbraucht. Dadurch nehmen sie schneller zu, wenn sie nur etwas mehr essen, als der Körper benötigt.
  • Stress und Kummer: Viele Menschen essen aus psychologischen Gründen wie Trauer, Stress oder auch purer Langeweile zu viel.
  • Andere Erkrankungen: Auch eine andere Grunderkrankung kann Übergewicht verursachen, zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion.
  • Medikamente: Es gibt Medikamente, die den Appetit erhöhen. Dazu zählen vor allem Produkte, die in den Hormonhaushalt eingreifen, z. B. die Pille oder kortisonhaltige Medikamente.
  • Soziale Faktoren: Auch der eigene persönliche Hintergrund kann Übergewicht begünstigen – wenn man z. B. als Kind immer seinen Teller leer essen musste, obwohl man schon satt war. Außerdem haben Untersuchungen ergeben, dass Übergewicht in sozial schwächeren Schichten häufiger vorkommt.

Welche Symptome verursacht Übergewicht?

Übergewicht macht sich durch verschiedene gesundheitliche Probleme bemerkbar. Dazu zählen:

  • Gelenkbeschwerden (z. B. Hüfte und Knie)
  • Rückenschmerzen
  • Diabetes
  • Durchblutungsstörungen
  • Bluthochdruck
  • Herzschwäche bis hin zum Herzinfarkt
  • Kurzatmigkeit durch Sauerstoffmangel (die Lunge kann nicht ausreichend arbeiten, um den Körper mit genügend Sauerstoff zu versorgen)
  • Schlafapnoe (Atemaussetzer im Schlaf), dadurch Müdigkeit am Tag
  • Schnarchen
  • starkes Schwitzen
  • Depressionen

Behandlung: Was tun bei Übergewicht?

Die Behandlung von Übergewicht richtet sich nach der jeweiligen Ursache. In der Regel liegt der Fokus dabei auf einer Änderung des Lebensstils, was Ernährung und Bewegung betrifft. Ärzt:innen oder Ernährungsberater:innen können hier helfen, damit man die überschüssigen Pfunde abnehmen kann. Generell wird keine Diät, sondern eine abwechslungsreiche Kost empfohlen, die vor allem aus komplexen Kohlenhydraten (z. B. Getreide), Obst und Gemüse, Milchprodukten, Fisch und etwas magerem Fleisch bestehen sollte. Wie du einen Ernährungsplan erstellen kannst, erfährst du hier. So soll eine negative Bilanz an Kalorien erreicht werden – man nimmt weniger Energie auf, als man verbraucht.

Die WHO empfiehlt 150 Minuten Sport in der Woche. Gut eignen sich für Übergewichtige Ausdauersporten, die die Gelenke schonen, zum Beispiel Schwimmen oder Walken. Parallel sollten Muskeln durch Krafttraining aufgebaut werden. Ansonsten müssen mögliche ursächliche Grunderkrankungen wie die Schilddrüsenunterfunktion behandelt werden, bevor mit der Gewichtsabnahme begonnen werden kann. Bei Adipositas können außerdem operative Methoden und eine Verhaltenstherapie zum Einsatz kommen, um dem Betroffenen dabei zu helfen, seinen Lebensstil anzupassen.

Brigitte

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